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Grundlagen zu spinalen meningealen Zysten

Fortführung 
 
Symptome:  
In den veröffentlichen Fachbüchern finden Sie meist die Aussage, dass meningeale Zysten überwiegend keine Beschwerden verursachen und meist nur Zufallsbefunde sind.  
 
Die klinische Relevanz von Tarlov Zysten wird kontrovers diskutiert. Es ist schwer, eine Korrelation zwischen den klinischen Symptomen und der Zyste nachzuweisen. Extradurale Zysten manifestieren sich durch Zeichen einer Myelonkompression (Rückenmarkskompression) (Weyreuther et al. 2006). 
 
In der Fragebogenstudie der Tarlov Cyst Association von Oktober 2003 bis März 2008 konnte Wong et al. (2008) die Daten von 175 betroffenen Menschen mit symptomatischen Tarlov Zysten mit Operation/Aspiration und von 2231 Betroffenen ohne Operation/Aspiration auswerten. 111 Personen fanden sich in der Kontrollgruppe ein. Typischerweise weisen betroffene Menschen mit symptomatischen Tarlov Zysten in 44% starke Schmerzen, ausstrahlende Schmerzen ins Sakrum oder Gesäß in 60-87%, einem häufigen Drang Urin lösen zu müssen in 47%, einer schlechten Schmerzkontrolle in 43%, auf. Der Oswestry Low Back Pain Disability Questionnaire Index von 44% und der Roland Morris Low Back Pain Questionnaire Beeinträchtigungsgrad von 13.2 wies in der Tarlov Zysten Operationsgruppe einen Schwerstbeeinträchtigungsgrad auf. 
 
In der ersten Studienphase von Professor Federico et al. (Rossi et al. 2009) wurden 42 betroffene Menschen mit Tarlov Zysten mittels Wirbelsäulen-MRI, einer kompletten neurologische Untersuchung, einem EMG und durch Assessments (Hamilton Depression Skala; Mc Gill Schmerz Fragebogen, Neuropathie Schmerz Skala) untersucht. Hier fand sich eine Übereinstimmung des klinischen Bildes mit der Lage und Anzahl der Tarlov Zysten. Tarlov Zysten können Schmerzen im unteren Rückenbereich, sacrale Radikulopathie, Dyspareunie, Harninkontinenz auslösen.  
Nahezu alle Studienteilnehmer klagten über perineale oder über Schmerzen im unteren Rückenbereich. 20 betroffene Menschen beklagten Schließmuskelstörungen und 15 Studienteilnehmer über sexuelle Störungen. Als offenkundig auffällig wurden die Ergebnisse der Hamilton Depression Skala angesehen. Eine familiäre Vererbung konnte in einigen Fällen entdeckt werden.  
 
Im Fachbuch für „Spinale Neurochirurgie“ von Börm et al. (2009) wird vermerkt, dass zahlreiche Symptome in unterschiedlicher Häufigkeit mit sakralen Zysten anhand der Literatur (Acosta et al. 2003; Caspar et al. 2003; Guo et al. 2007; Mummaneni et al. 2000; Voyadzis et al. 2001, Weber et al. 2007) genannt werden:  
- lumbosakrale Schmerzen  
- Ischalgien 
- Kokzygodynie (chronische Schmerzen in der Umgebung des Steißbeins (Os coccygis)) 
- Dyspareunie (Schmerzhafter Geschlechtsverkehr) 
- perianale und perigenitale sensible Missempfindungen 
- Paresen der Fußmuskelatur 
- Blasenentleerungsstörungen oder Inkontinenz 
 
Weiter wird dargestellt, dass häufig betroffene Menschen eine Zunahme der Symptome beim Stehen, Sitzen oder Gehen beschreiben (Guo et al. 2007). Durch ein Valsalva Manöver lassen sich häufig die Symptome provozieren (Mummaneni et al. 2000, Strully 1956). Ob eine sakrale Zyste zu Symptomen führt, hängt wohl nicht nur von ihrer Größe ab, sondern auch von ihrer Lage zu nervalen Strukturen, dem Druck in der Zyste und einer möglichen Wachstumstendenz der zystischen Formation ab (Langdown et al. 2005, Tanaka et al. 2006). Die Schmerzsymptomatik wird durch Druck auf das sakrale Periost erklärt (Guo et al. 2007). 
 
Tarlov Edward et al. (in Kaufman 1998:167) halten fest das Tarlov Isador später selbst glaubte das Tarlov Zysten symptomatisch sein können. Tarlov Isador bemerkte diese Zysten bei Menschen, die lokale Drucksyndrome und Knochenerosionen aufwiesen. Er stellte auch eine Symptomverbesserung nach Zystenentfernung bei den betroffenen Menschen fest.  
 
Die meisten Perineuralzysten sind asymptomatisch. Interessant finden Tarlov Edward et al. (in Kaufman 1998) das viele Menschen mit doppelseitigen Zysten nur einseitige Beschwerden aufweisen. Dies deutet für sie daraufhin, dass dann die Zysten nicht für die aufgetretenen Beschwerden verantwortlich sein können. Tarlov Zysten müssen nach den Autoren Ischialgie und Radikulopathie ausüben und am häufigsten in Verbindung mit S2, weil sie dort am häufigsten vorkommen. Die Pathophysiologie der Symptome ist für sie auf die Nervenfasern in den Zystenwänden und durch den Druck der Zysten auf benachbarte Nerven zurückzuführen. 
So schreiben Brant-Zawadzki et al. (2004:292) das Tarlov Zysten ein häufiger und meist asymptomatischer Zufallsbefund sind und selten Ursache von Ischalgien sind und das es kein zuverlässiges bildgebendes Verfahren gibt, um symptomatische von asymptomatischen Läsionen zu unterscheiden.  
 
Professor Maitrot (2007) hält fest, dass Tarlov Zysten Nervenwurzelkompressionssyndrome hervorrufen können, d.h. für ihn diese können sowohl die Nervenwurzeln der betroffenen Seite , als auch bei entsprechender Ausdehnung die Nervenwurzeln der Gegenseite komprimieren. So können die Beschwerden auf derselben Körperseite auftreten, auf der auch die symptomatisch, dominierende Zyste lokalisiert ist, aber auch auf der gegenüberliegenden Körperhälfte von der Zyste ausgesehen auftreten. Die Symptome können durch körperliche Aktivitäten mit der Zeit an Intensität zunehmen oder können eine vorübergehende Beruhigung/Abnahme aufweisen.  
 
Allgemeine Anzeichen spinaler meningeale Zysten sind zumeist Schmerzen, Schwäche, Sensibilitätsstörungen sowie Symptome, die durch eine Schädigung der Nervenwurzel entstehen (radikuläre Symptome). Mit der Größenzunahme der Zysten nehmen auch die neurologischen Ausfälle zu. Im Rahmen radikulärer Symptome kann es zum Erlöschen der Muskel-Eigenreflexe sowie zu Störungen der Empfindlichkeit auf Reize und/oder zu Lähmungen kommen.  
 
Akute oder chronische Kreuzschmerzen sowie radikuläre Kompressionsbeschwerden sind nach Bär et al. (2004) nur selten auf ein Wurzeltaschendivertikel zurückzuführen. Sie beschreiben lokale oder radikuläre Schmerzen, welche je nach Lokalisation, Größe und Verhältnis zu den Nervenwurzeln zusätzlich zu sensomotorischen Ausfällen, Blasen - und oder Mastdarmfunktionsstörungen führen. Die Beschwerden sind in der Regel über Monate oder Jahre progredient.  
 
Pia (1959:76) listet an Symptomen auf:  
- chronische Kreuzschmerzen mit vorwiegend einseitigem Ischiassyndrom 
- häufig motorische Ausfälle 
- Peroneusparese 
- Blasen- und Mastdarmstörungen 
- sensibler Befall der Wurzel S1 häufiger als einen der übrigen Sakralwurzeln 
- unteres Caudasyndrom.  
 
Maitrot et al. (2005) geben anhand ihrer eigenen 56 behandelten Menschen mit symptomatischen Tarlov Zysten folgende Daten an:  
Betroffen waren 41 Frauen im Alter von 27-78 Jahren und 15 Männer im Alter von 32-78 Jahren. Die durchschnittliche Symptomdauer lag bei Frauen bei 23 Monaten und bei den Männern bei 8 Monaten.  
 
Frauen wiesen einen häufigeren Anteil an urologisch-gynäkologischen Vor-Operationen mit 26% auf, Männer einen höheren Anteil an Rückenoperationen mit 16,7%.  
 
Mögliche klinische Zeichen sind nach den Autoren bei einer einseitig lokalisierten rechten S1 Zyste Schmerzen im unteren Rückenbereich- die einerseits daher resultieren können das 1. rechts S1 radikuläre Beschwerden von Nervenfasern in der Zyste ausgelöst werden, oder 2. rechts- und linksseitige radikuläre Beschwerden durch eine Kompression der Nachbarwurzeln ausgelöst werden oder 3. rechts- und linksseitige Beschwerden durch oberhalb liegende Nervenwurzeln ausgelöst werden. 
 
An Symptomen wiesen Frauen zu 78% Schmerzen im unteren Rückenbereich auf, 56% sakrale Schmerzen, 50% bilaterale Beinschmerzen, 49% Darm- und Blasen Dysfunktion, 49% Perineal Schmerzen, 37% einseitige Beinschmerzen, 10% Motorische Dysfunktionen auf.  
Bei den Männern wiesen 88% Schmerzen im unteren Rückenbereich, 67% einseitige Beinschmerzen, 33% sakrale Schmerzen, 25% bilaterale Beinschmerzen, 7% Darm- und Blasen Dysfunktion und 7% motorische Dysfunktion auf.  
 
Professor Maitrot listet 2007 in seinem Schreiben folgende mögliche Symptome im lumbosakralen Bereich (Lenden-Kreuzbein- Steißbein), die im Zusammenhang mit einer oder mehreren meningealen symptomatischen Tarlov Zysten stehen, auf: 
- Lumbago oder Schmerzen auf der Ebene des Kreuzbein und Steißbein 
- Ischias Schmerzen ein-oder zweiseitig von mehr oder weniger typischer Topographie, welche oft beim Husten und / oder während der Defäkation auftreten.  
- Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen, möglicherweise Störungen im Bereich des Schließmuskels  
- Sexuelle Probleme in der Form von sexueller Impotenz/ Errektionsstörungen oder Sensibilitätsstörungen im perinealen und vaginalen Bereich  
- Kopfschmerzen oder Migräne  
- Cervical-okzipitale (Nacken- Hinterhaupt/ Spannungskopfschmerz) oder Cervical-scapulars (Nacken- Schulterblätter) Schmerzen  
- Parästhesien (schmerzhafte Körperempfindungen) im Schulter-Arm-Bereich  
- Diffuse Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins  
 
Professor Long teilt anhand seiner langjährigen Erfahrung 2009 Menschen mit symptomatischen Tarlov Zysten aufgrund typischer klinischer Syndrome in drei Gruppen ein: 
 
1. In der ersten Gruppe leiden die meisten betroffenen Menschen unter lokalen Schmerzen in der Region, die der Zyste zugeordnet werden kann und in Verbindung mit Ischialgieähnlichen Schmerzen ins Bein und Schmerzen in der Beckengegend stehen. Beinschwäche und Empfindungsstörungen in den Beinen, im Perineum und im Becken kommen häufig vor. Häufig genannt werden Störungen des Darms, der Blase und der sexuellen Funktion. 
 
2. Die zweite Gruppe von Patienten hat lokale Schmerzen im Sakrumbereich (Steißbein) und Schmerzen im Beckenbereich oder in der unteren Bauchgegend, die in der Regel in Verbindung mit größeren Störungen der Darmfunktion und sexueller Dysfunktion stehen, aber ohne Beinschmerzen. Wechselnde sensorische Empfindungen im Perineum und Beckenbereich sind häufig. 
 
3. Die dritte und kleinste Gruppe der betroffenen Menschen haben Veränderungen der Darm, Blasen und sexuellen Funktion, ohne Schmerzen.  
 
Die Symptome und klinischen Zeichen variieren in allen Gruppen je nach geschädigter Nervenwurzeln. Die gleichen Beschwerden können jedoch viele andere Ursachen haben. 
 
Professor Long benennt weitere Betroffenengruppen, wie die mit multiplen Tarlov Zysten, die nicht isoliert im Sakralbereich vorkommen und die auf- und absteigend verschiedene spinale Nervenwurzeln beeinträchtigen. Typisch sind auch hier die Schmerzen, die auf eine oder mehrere der betroffenen Nervenwurzeln zurückgeführt werden können. Es stellt sich als schwierig heraus zu unterscheiden, welche der Zysten symptomatisch oder asymptomatisch ist. 
 
Die Tarlov Cyst Disease Foundation (2009) kennzeichnet folgende Symptome: 
- Schmerzen im unteren Rückenbereich (vor allem unterhalb der Taille) und im Gesäß, Beine, Füße 
- Schwäche oder Krämpfe in Beine und Füße 
- Parästhesie (anormale Empfindungen in Beine und Füße, wie z.B. unangenehme, manchmal schmerzhafte Körperempfindung mit Kribbeln, Taubheit, Einschlafen der Glieder, Kälte- und Wärme- Wahrnehmungssstörungen, die nicht durch adäquate Reize ausgelöst wird) 
- Schmerz beim Sitzen oder Stehen, für auch kurze Zeiträume 
- Schmerzen beim Niesen oder Husten 
- Unfähigkeit die Blase zu leeren oder in extremen Fällen Urin überhaupt zu lösen (neurogene Blase) 
- Darm- oder Blasen Entleerungsstörungen und Veränderungen, einschließlich der Inkontinenz  
- Schwellung über den sakralen Bereich 
- Schmerzhaftes Druckgefühl über dem Kreuzbein und Steißbein, mit Ausstrahlung in die Hüfte und in die Oberschenkel 
- Kopfschmerzen (aufgrund von Änderungen in der CSF Druckdynamik) 
- Das Gefühl auf einem Felsen zu Sitzen 
- Ziehende und brennende Empfindungsstörungen im Sakralbereich, vor allem beim nach vorne Beugen  
- Ischialgie 
- vaginale, rektale- und/oder abdominale Schmerzen 
 
Dr. Feigenbaum, Frank et al. halten in ihrer Onlineübersicht über Tarlov Zysten (2010) folgende Symptome fest:  
- Nervenschmerzen 
- Schmerzen im unteren Rückenbereich, Gesäß, Beine, Füße, Vagina, Rektum, Bauchbereich, 
- Schmerzen beim Husten, Niesen 
- Schwäche, Krämpfe oder Taubheitsgefühl im Gesäß, Beine und Füße  
- Schwellung, Schmerzen oder Spannung rund um den unteren Wirbelsäulenbereich (sakralen Bereich)  
- Abnormale Empfindungsstörungen in den Beinen und Füßen  
- Ischialgie Symptome, wie z. B. Schmerzen beim Sitzen oder Stehen  
- Kopfschmerzen  
- ein dauerhaftes Gefühl auf einer harten Oberfläche zu sitzen 
- Ziehende und brennende Empfindungsstörungen im Sakralbereich 
- Blasen- oder Darm-Probleme  
- Sexuelle Dysfunktion  
 
 
Hier finden Sie einen Auszug aus dem Buchkapitel 13. Nervenwurzelläsionen von Stöhr M. (in Berlit 2006).  
„Die Schädigung einer Nervenwurzel kann je nach Intensität zu Reiz- und/oder Ausfallerscheinungen führen. Die durch eine Läsion der kutanen Hinterwurzelafferenzen hervorgerufenen sensiblen Reizerscheinungen, werden dabei in das Dermatom der betroffenen Wurzel projiziert. Dabei versteht man unter Dermatom jenen Teil der Hautoberfläche, der seine sensible Versorgung von einer bestimmten Nervenwurzel erhält. Radikuläre Schmerzen (ausgehend von der Nervenwurzel) lassen sich durch Husten, Pressen, Niesen oder durch aktive oder passive Bewegungen in dem erkrankten Wirbelsäulenabschnitt, wie z. B. Kopfneigung zur Seite, Drehung des Oberkörpers, Rumpfbeugung oder -streckung auslösen. In den Nervenwurzeln verlaufen auch von inneren Organen-Muskeln/Knochen/Gelenke- kommende Tiefenafferenzen, welche öfters atypische Schmerzprojektionen herrufen, wie z. B. bei Irritation der L5 Wurzel ins Hüftgelenk und in die Leistengegend. Seltener als sensible Reizerscheinungen sind motorische Irritationsphänomene, wie z. B. Faszikulationen, Myokomien (Zuckungen) und Krampi. Nervenwurzelschädigungen, die nicht zu einer Irritation führen, sondern zu einem Funktionsverlust dort verlaufender Hautafferenzen führen, bedingen eine Beeinträchtigung der Oberflächensensibilität. Der Funktionsausfall der in einer Nervenwurzel verlaufenden motorischen Nervenfasern führt zu Lähmungen im betreffenden Myotom, d. h. aller Muskeln, die von einer Wurzel innerviert werden. Z. B. erhalten die Fuß- und Zehenheber den größten Teil ihrer motorischen Innervation von der L5 Wurzel.  
 
Lumbosakrale Nervenwurzelschädigungen der Wurzeln L1-L3 lassen sich durch die in das entsprechende Dermatom projizierten Schmerzen oder Parästhesien in Kombination mit einer Hüftbeugungsschwäche diagnostizieren. Beim L5 Syndrom besteht neben Fuß- und Zehenheberschwäche oft eine Parese der seitlichen Glutealmuskeln mit positivem Trendelenburg- Zeichen. Beim S1 Syndrom sind neben den Fuß- und Zehensenkern auch die ischiokurale Muskelatur und der Muskel glutaeus maximus betroffen. Der gleichzeitige Ausfall von zwei oder mehr Wurzeln kommt im Lumbosakralbereich nicht selten vor, wobei kombinierte Schädigungen der Wurzeln L4 und L5 oder L5und S1 am häufigsten sind und die Reiz- und Ausfallerscheinungen sich dann summiert. Das Kaudasyndrom beruht auf einer Schädigung der im lumbosakralen Spinalkanal verlaufenden Cauda Equina. Die daraus resultierende Symptomatik hängt vom Schädigungsniveau ab. Bei einer Läsion L5 und S1 finden sich beidseitige Lähmungen der Unterschenkel, Fuß- und Zehenbeuger, des Muskels glutaeus maximus, eine Blasen- Darm- Lähmung mit Harn- und Stuhlverhaltungen sowie Inkontinenz. Der Analsphinktertonus ist herabgesetzt, der Analreflex ausgefallen. Die Sensibilitätsstörungen sowie etwaige Schmerzen betreffen sakrale Dermatome, d. h. die Dammregion sowie die Rückseite der Beine und den äußeren Fußrand (sogenannte Reithosenanästhesie)  
 
Als neurogene Claudicatio intermittens wird eine Symptomatik beschreiben, die ausschließlich intermittierend nach kürzeren oder längeren Gehstrecken auftritt. Die Symptomatik entwickelt sich auch beim aufrechten Stehen, dehalb spricht man korrekt von einer haltungsabhängigen intermittierenden Einklemmung der Cauda Equina, bzw. einzelner lumbosakraler Nervenwurzeln. Je nachdem, ob die gesamte Cauda Equina oder nur einzelne lumbosakrale Nervenwurzeln ein oder beidseitig komprimiert werden, entwickeln sich uni- oder bilaterale Beinschmerzen nach einer unterschiedlichen Gehstrecke. Am häufigsten sind dabei die Dermatome L4, L5 und/oder S1 betroffen. In schweren Fällen folgen den Schmerzen Parästhesien und Paresen, von denen sich besonders die Fußheber- und die seltene Kniestreckenschwäche negativ auf das Gangbild auswirken“. 
 
Literatur 
Aus Platzgründen finden Sie die Literaturnachweise der Rubriken „1-4“ mit allen Hyperlinks in der sich anschließenden Rubrik „1-4 Literatur". Danke.  
 
Acosta Frank L.; Quinones-Hinojosa Alfredo; Schmidt Meic H.; Weinstein Philip R. (2003): Diagnosis and management of sacral Tarlov cysts. Case report and review of the literature. Neurosurg. Fokus. August. Vol. 15. No.2. 
 
Berlit Peter (2006): Klinische Neurologie. Kapitel 13 Nervenwurzelläsionen von M. Stöhr. Seite 306-323; Kapitel. 18 Spinale Syndrome von B. Ende-Henningsen. Seite 459- 470. 2. Auflage. Verlag Springer Berlin Heidelberg.  
 
Börm Wolfgang; Meyer Frerk (2009): Spinale Neurochirurgie. Operatives Management von Wirbelsäulenerkrankungen. Kapitel 10 Fehlbildungen Seite 219-151. Schattauer Verlag.  
 
Brant-Zawadzki Michael; Chen Mark Z.; Moore Kevin R.; Osborn Anne G.; Salzmann Karen L. (2004): Wirbelsäule. Die 100 Top-Diagnosen. Nichtneoplastische Zysten und Raumforderungen. Elsevier, Urban & Fischer Verlag.  
 
Caspar W., Nabhan A., Kelm J., Loew C., Ahlhelm F. (2001): Operative treatment of symptomatic nerve root cysts. Z Orthop Ihre Grenzgeb. Vol.139. Nr. 6. Seite 496-501. 
 
Guo Dongsheng; Shu Kai; Chen Rudong; Ke Changshu; Zhu Yanchang; Lei Ting (2007): Microsurgical Treatment of Symptomatic Sacral Perineurial Cysts. Neurosurgery.Vol. 60. Nr. 6. Seite 1059-1066. 
 
Feigenbaum Frank et al. Webseite des Privaten Research Medical Center Kansas City, MO. & Tarlov Cyst Research Institute (Last Reviewed: 2011 Robert E. Leach): Tarlov Cyst (Perineural Cyst; Sacral Nerve Root Cyst). 
Link zu http://researchmedicalcenter.com/healthcare-services/brain-nervous-system/service_detail.dot?id=d6c073c3-b082-455a-9ca0-c41a271169c5 
Link zu http://researchmedicalcenter.com/your-health/condition_detail.dot?id=498335&crumbTitle=Tarlov%20Cyst 
 
Kaufman Howard H. (1998): Cerebrospinal Fluid Collections. Kapitel 10. Tarlov Edward C.; Geyer Carl: Intraspinal cerebrospinal Fluid Cysts. Seite 167- 175.; Kapitel 12. Goodman Julius M. Spontaneous Intracranial Hypotension: A potential Complication of Meningeal Diverticula or cysts. Seite 183 – 186. Georg Thieme Verlag KG.  
 
Langdown A.J.; Grundy J.R.; Birch N.C . (2005): The clinical relevance of Tarlov cysts. J Spinal Disord Tech. Vol.18. Nr.1. Seite 29-33. 
 
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Link zu http://donlinlong.com/2/procedures/tarlovpatients/ 
 
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Rossi F.; Rubegni A.; Marino D.; Carluccio M.A.; Federico Antonio (2009): Tarlov cysts: clinical evaluation of an Italian cohort of patients. Posterabstrakt 1765. (Seite 304). (Link gelöscht, da 9/2011 online nicht mehr abrufbar). 
 
Strully K.J. (1956): Meningeal diverticula of sacral nerve roots (perineural cysts). JAMA Vol. 161. Seite 1147–1152. 
 
Tanaka Masato; Nakahara Shinnosuke; Ito Yasuo; Nakanishi Kazuo; Sugimoto Yoshihisa; Ikuma Hisanori; Ozaki Toshifumi (2006): Surgical results of sacral Perineural (Tarlov) Cysts. Acta Medica Okayama. Vol. 60. No. 1. Seite: 65-70. 
 
Tarlov Cyst Disease Foundation (Non Profit Research Organisation/USA).  
Link zu http://www.tarlovcystfoundation.org/  
 
Voyadzis Jean-Marc; Bhargava Parul; Henderson Fraser C. (2001): Tarlov cysts: a study of 10 cases with review of the literature. Journal of Neurosurgery: Spine. Vol. 95. Nr. 1. Seite 25-32.  
 
Weber J.; Spring A. (2007): Symptomatische sakrale Zysten: Diagnostik, operative Therapie und mehrjähriges Outcome. Akt Neurol. Vol. 34. Seite 520-525.  
 
Weyreuther Martin; Heyde Christoph E.; Westphal Michael; Zierski Jan; Weber Ulrich (2006): MRT-Atlas Orthopädie und Neurochirurgie. Wirbelsäule. Kapitel 2: Fehlanlage, Fehlentwicklung. Verlag Springer Berlin Heidelberg.  
 
Wong Roland C.; Manno Michael (2008): An International Internet Survey of Individuals with Tarlov Cyst Disease. Congress of Neurological Surgeons. Orlando. Florida. September 20-25. 2008. 
Link zu http://2008.cns.org/PosterViewer.aspx?id=2435
 
 
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Letzte Änderung am 28.09.2011